Leserbriefe Privatisierung Aargauer Kantonalbank

«Gewinne privat, Verluste dem Staat»

 

Während weltweit Grosskonzerne und Banken wegen Misswirtschaft von den Staaten unterstützt werden müssen, will ausgerechnet der Regierungsrat des Kantons Aargau unsere Kantonalbank privatisieren.

Die Aargauer Kantonalbank lieferte in den letzten Jahren immer grössere Gewinne in die Staatskasse ab (2007: 60 Mio. plus 6,2 Mio. Zins), Tendenz steigend. Fallen diese Einnahmen weg, müssen wir Steuerzahler tiefer in die Tasche greifen. Anders gesagt: Ohne Kantonalbank mehr Staatssteuern!

Die Staatsgarantie sei ein zu grosses Risiko, wird argumentiert. Eine Privatisierung entbindet den Staat jedoch in einer Krisensituation nicht vom Eingreifen, wie das UBS-Rettungspaket mit über 68 Mrd. (!) Franken beweist. Die Staatshaftung besteht also so oder so. Die Kantonalbank entschädigt den Kanton für die Staatsgarantie sogar (2007 mit 6.9 Mio.), Privatbanken tun dies nicht.

Die Bank würde bei einer Privatisierung folglich nicht wirklich privatisiert, lediglich die Gewinne flössen in die Hände privater Aktionäre. So lange die Kantonalbank uns gehört, hat jede Aargauerin und jeder Aargauer einen Nutzen davon.

Wir dürfen „Die beste Kuh im Stall“ nicht schlachten!

Flurin Burkard, Waltenschwil, Automechaniker